Samstag, 25. Februar 2012

Gramado, Canela - Rio Grande do Sul - Brasilien Februar 2012

Ein dickes Hallo an alle,
wir waren mal wieder unterwegs in unserer Wahlheimat Brasilien. Diesesmal haben wir uns nicht allzu weit weg von unserem kleinen, gemütlichen Hermenegildo entfernt. Es lockte uns nach Canela und Gramado in Rio Grande do Sul, dem südlichsten Bundesland Brasiliens. Canela liegt etwas 125 km nördlich der Landeshauptstadt Porto Alegre entfernt. Und wie immer... wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen...
Unsere kleine Tour startet in Chuy, der Grenzstadt Brasilien/Uruguay. Unser Bus sollte uns dort um 23.55Uhr am Grenzübergang einsammeln. Deutsch, wie wir nun mal sind, ließen wir uns dort sicherheitshalber um kurz nach 23.00 Uhr absetzten. und begannen zu warten... und zu warten... und zu.... na ihr wißt schon. Einzig ein Straßenhund, der offensichtlich dort lebt, leistet uns Gesellschaft. Zur Begrüßung reichte er jedem die Pfote und ließ sich dann, wie selbstverständlich zwischen uns nieder. Die Zeit tröpfelte also so vor sich hin.. 0.30Uhr kein Bus in Sicht 1.00 Uhr noch immer nix... Also das waren jetzt schon ein paar Minuten mehr, als die üblichen 15 südamerikanischen Verspätungsminuten... Grmpf... 1.10Uhr, man glaubte es schon kaum mehr...
Da kam er endlich... endlich...
Also, die freundliche Busbegleiterin sammelte unser Pässe ein, um sich um die Ausreiseformalitäten zu kümmern, während dessen wir unser Gepäck verstauten und uns im modernen, klimatisierten Reisebus häuslich einrichteten. Nun denn, von uns aus kanns losgehen... Ja, haste gedacht.. die Busbegleiterin erscheint, sichtlich nervös und beginnt Thomas in rasend schnellem spanisch eine wichtige Mitteilung machen zu wollen...
Thomas, in den hiesigen Sprachen noch etwas unbewandert, zuckt nur mit den Schultern.. er versteht kein Wort... also wendet sie sich an mich.. und gibt uns zu verstehen, dass Thomas aussteigen soll, da es Probleme mit seinem Pass gibt. Also folgen wir beide der Dame ins Grenzgebäude. Und siehe da, dort findet sich (mal wieder) einer dieser kleinen Grenzhalbgötter, die sich auf ihrem nächtlichen, am Ende der Welt gelegenen Grenzposten, fühlen wie Julius Cäsar.. Ich habe die Macht und ich werde sie gnadenlos nutzen ! Seine Aussage : Thomas ist und war illegal in Uruguay, hat kein gültiges Visum, kann daher nicht ausreisen und wird den Bus nicht mehr besteigen. Thomas war und ist niemals in Uruguay gewesen, er hat ein gültiges Visum für Brasilien (weil er dort die ganze Zeit über war - nämlich bei uns) und hat auch nur eine Fahrkarte AB Chuy- dem Grenzort... ich versuche es diesem Holzkopf in aller Ruhe klar zu machen... Er beharrt auf seinem Standpunkt.. Thomas besteigt den Bus nicht mehr... Endloses hin und her.. der arme Thomas versteht nix, schaut nur verständnislos zwischen allen Beteiligten hin und her... Mir geht so langsam die Geduld aus...so blöd kann doch kein Mensch sein... Wir haben mehr als 2 Stunden nahezu vor seinem Fenster gestanden.
Er hat gesehen, dass wir dort auf den aus Uruguay kommenden Bus gewartet haben...
Ich beendet diese sinnlose Unterhaltung, indem ich ihn einfach stehen lasse, Thomas zu verstehen gebe, dass wir unsere Klamotten aus dem Bus holen und zusehen, dass wir anders weiter kommen...
Als wir mit unserem Gepäck im Schlepp Richtung Grenzbüo marschieren um uns den Pass von Thomas wieder aushändigen zu lassen, wird dem Vogel langsam klar, dass was schief läuft... Ich gebe ihm zu verstehen, dass ich mir seinen Namen notieren werde und dass es Konsequenzen geben wird... Nun wird er plötzlich butterweich.. Das ist doch alles halb so wild, er hat doch bereits eine Möglichkeit gefunden und behilflich zu sein (hääää ????), in einer Minute ist alles geregelt und wir können selbstverständlich problemlos weiter reisen...
1.55Uhr... es geht endlich weiter...
Am brasilianischen Grenzübergang gehts dann, wie gewohnt.. etwas gelassener zu.. bei etwa 45 Reisenden, für die die Einreiseformalitäten erledigt werden müssen, sind 35 Minuten Aufenthalt am Grenzübergang im Rahmen des Normalen...
2.30Uhr Endlich.. entspannt zurücklegen und ein wenig schlafen...
Am nächsten Morgen erreichen wir gegen 9.00 Uhr Porto Alegre. Dort werden wir bereits von einem privaten Transportservice erwartet, der uns nun, ohne weitere Verzögerungen, nach Canela bringen wird.
Nach knapp 1,5 Std erreichen wir Canela. Die Serra Gaucha belohnt uns mit ihren fantastischen Aussichten für die Strapazen der letzen Nacht. 
Canela liegt etwas 7 Kilometer von Gramado entfernt. Und beide Orte sind hier in Brasilien, bekannt wegen a.) gelegentlicher Schneefälle im Winter, b.) seiner mehr als 20 Schokoladenfabriken (jamjam), c.) seiner deutschsprachigen Einwanderer, d.) ihrer Weihnachtszeitsbeschmückung (man nennt sie auch die Städte der Lichter) und natürlich e.) seiner grandiosen Natur...
Wir ruhen uns den Vormittag ein wenig aus und starten gegen Mittag, zum Naturpark Parque Estadual do Caracol.  Dieser  liegt etwa 7 km von Canela entfernt und bietet die landschaftlich reizvollsten Eindrücke dieser Gegend, mit Wasserfällen. Zum Beispiel dem Cascata do Caracol, der 130 Meter tief in einen gähnenden Canyon hinabfällt und der dank einer kleinen Seilbahn in seiner ganzen Herrlichkeit in aller Ruhe bestaunt werden kann. Es gibt jedoch auch zahlreiche Wanderwege, die durch die letzten jahrhundertealten Bestände von Araukarien-Wäldern führen. Araukarien, jene Nadelbäume, die eine Höhe von 50 m erreichen können, und die für die südbrasilianischen Landschaften so charakteristisch waren.

Nach diesen beeindruckenden Naturspektakeln haben wir den Abend in einer kleinen Straßenkneipe, im Zentrum Canelas, mit ein paar eiskalten Cervejas und Frango a Passarinho gemütlich ausklingen lassen.
Am folgenden Morgen ging es dann schon zeitig los. Der heutige Tag sollte uns in den  Aparados da Serra Nationalpark bringen. Dort erwartet uns eines der großartigsten Naturwundern Brasiliens.
Der Itaimbezinho....
Der Itaimbezinho ist ein schmaler Canyon,  (in der indianischen Tupi-Sprache: ita-imbé = spitzer Stein), dessen Steilwände durchschnittlich 600 bis 700 Meter tief sind und parallel zueinander abfallen, und der eine Länge von bis zu 6 km hat.
Mehr Bilder vom Parque Estadual do Caracol und vom Aparados da Serra Nationalpark gibts wie immer hier :
https://picasaweb.google.com/112229987919007997345/CanelaGramado2012


Tja und dann folgte mein ganz persönliches Highlight... Rafting auf dem Rio Paranhana...
und auch wenn dieser Tag für mich mit unzähligen blauen Flecken endete... Ich würds morgen sofort wieder tun :-))
Und alle Bilder dieser Wahnsinnstour gibts wie immer
Hier :  Rafting

Soviel zu unserem kleinen Abstecher in die Serra Gaucha...
und Ende März nehm ich Euch mit nach Peru....
 

Donnerstag, 2. Februar 2012

Sowas, aber auch.... 02.Feb.2012

Lang lang ists her....
Ich  mag Euch nicht mit alltäglichen Banalitäten langweilen, deswegen war es auch so still in den letzten Monaten auf meinem kleinen Blog. Für all das (in meine Augen unnütze) blablabla, gibt es reichlich Plattformen. Twitter, Google+, Facebook und wie sie alle heißen...
Apropopo Facebook
Hin und wieder gibt es dort jedoch auch Dinge zu finden, die dem ein oder anderen dann doch zu denken geben. So ist es mir heute morgen ergangen. Eine liebe Freundin postete folgende Aussage :

Durch jeden Gedanken wie „Ich muss, ich soll, ich sollte, ich müsste, ich hätte sollen...“ erzeugst du Druck, Enge, Spannung, Stress und Erschöpfung. Schreib diese Sätze auf und frage dich: „Ist dieser Gedanke wirklich wahr?“ Schließ deine Augen und sprich nur einen dieser Gedanken aus und frage dich „Wie reagiert mein Körper auf diesen Gedanken?“ Du wirst erstaunt sein, wie viel Schwere, Enge etc. du spürst, wie er sich zusammenzieht und andere sehr unangenehme Reaktionen zeigt. Und hinter dieser Körperempfindung taucht ein Emotion auf wie Angst, Trauer, Ohnmacht und ähnliche. Deine Körperzellen kennen die Wahrheit. Zieht dein Körper sich zusammen und wird eng, schwer, angespannt, heißt das: Dieser Gedanke entspricht nicht der Wahrheit deines Herzens. Dehnt er sich aus, wird er leichter, kannst du besser durchatmen, dann sagt dein Herz: Genau, dieser Gedanke entspricht meiner Wahrheit. Lebe ihn!. Wandle jedes ‚ich muss’ und ‚ich sollte’ um in ein ‚ich darf, ich will, ich habe Lust zu...’ und prüfe mit dieser Übung wie dein Körper und dein Herz hierauf reagieren.
-Robert Betz -

Ja, da ist absolut was wahres dran. Doch wie oft gebrauchen wir um Umgang mit anderen, genau diese Formulierungen? Du musst, Du sollst, Du hättest...
und erzeugen so diesen Druck auch bei dem anderen? Ja, absolut....
Was will ich, wenn ich in einem Dialog einen Satz anfange mit ... Du hättest, dies und das nicht sagen dürfen, nicht tun dürfen, anderem machen müssen....
Also wenn ich jetzt so in mich hinein horche und mir vorstelle (ist gar nicht so schwer, weil ich ohne Nachzudenken sofort entsprechende Situationen im Kopf habe) wie ich mich dann fühlen würde, dann gibts dafür eigentlich nur eine aussagekräftige Bemerkung : SCHEIßE... ich fühl mich so richtig mies....
Warum? Weil mir das Gefühl gegeben wurde etwas falsches, etwas furchtbares getan zu haben....
Es dauert einen Augenblick, bis mir dann klar wird, Nein ich hab das getan, weil ICH es für richtig, für angemessen hielt... und das miese Gefühl kann sich wandeln...
Doch viele Menschen reflektieren solche Aussagen nicht, werden gedankenlos von anderen in solche Gemütszustände geschleudert und leiden...
Schuldgefühle, Angst, Ohnmacht machen sich breit...
So werden wir systematisch konditioniert, all unsere Handlungen, Gedanken, Aussagen bereits im Vorfeld auf eventuelle Stolperfallen zu prüfen...
Wir wollen ja niemandem aufs Füßchen treten, wir wollen ja niemandem Grund zur Kritik geben, wir wollen geliebt, angenommen, anerkannt, gelobt werden.
So ist es denn auch mir vor nicht allzu langer Zeit ähnlich ergangen.
Es gab eine Zeit, in der meine Mitmenschen der Meinung waren, ich könne so wie ich lebe nicht weiter leben und MÜSSE mir eine sinnvolle Aufgabe suchen ( was impliziert, dass meine Tätigkeiten bis dahin voöllig sinnlos waren - in ihren Augen ). Nach vielem hin und her, wurde mir dann eine Aufgabe so schmackhaft gemacht, dass ich dachte: OK warum nicht, versuchs doch mal.
Ich gehöre zu der Sorte Menschen die, wenn eine Entscheidung getroffen wurde, diese auch so schnell wie möglich umsetzen. Also warf ich mich ins Geschehen. Tag für Tag wuchs meine Freunde an meinem neuen Tun, und ich fand Befriedigung in meiner neuen Tätigkeit. Eine Zeit lang war auch alles in bester Ordnung, die Mitmenschen, die mich auf diesen Weg gebracht hatten, nickten zustimmend und schauten wohlwollend auf mich herab .... 
Doch dann, eines Tages, ohne für mich erkennbaren Grund... drehten sie ihr Mäntelchen der Meinung...
Sie begannen, meine Aktivitäten zu kritisieren... es hagelte Sprüche wie... 
Du kannst doch nicht...
Du musst...
Du solltest...
Du spinnst ja, ....
Du bist ja bescheuert....
wenn meine neue Aufgabe, meine Aufmerksamkeit, meine Zeit beanspruchte, anstatt mich mit Ihnen (?) zu beschäftigen....
Ich war verwirrt...
Was erwarteten sie von mir? Sollte ich nun, da ich ja ihren Ratschlägen gefolgt war, alles wieder hinwerfen, nur damit ich mir weiterhin ihres Wollwollen sich sein konnte? Oder wollte ich, den aufgezwungenen und dann letztendlich doch für richtig befundenen Weg wieder aufgeben?
Also ganz ehrlich.. ich hab nicht den blassesten Schimmer, was ihr von mir wollt. 
Vielleicht macht ihr Euch mal Gedanken darüber, was IHR eigentlich von mir erwartet und wenn es irgendetwas konstruktives ist ( also bitte kein Egoismus, keine Machtansprüche, keine Selbstherrlichkeit, kein Manipulationsgehabe, keine langweilige Besserwisserei), dann bin ich gern und sofort bereit mich damit auseinander zu setzen....
Also bis dahin ....
Liebe Elisabeth ich danke Dir für dein Posting...
Mir ist mal wieder etwas deutlich geworden, was bereits eine ganze Weile in mir brodelte...
Tschüß Freunde, bis die Tage

Montag, 28. März 2011

Wenn einer eine Reise tut.... 27.03.20011

.... dann kann er was erzählen. Das war schon immer so und wird sich wahrscheinlich auch nie ändern.
Wir sind mal wieder unterwegs. Diesmal haben sich meine Eltern zu einer abenteuerlichen Rundreise, mit uns zusammen, durch Brasilien entschlossen. So das ihr sicher sein dürft, dass es a.) wieder jede Menge zu erzählen und b.) noch mehr Fotos zu sehen geben wird.
Also fangen wir am besten am Anfang an. Bereits auf unserer Reise zum Treffpunkt in Salvador de Bahia gab es ein paar kleine Zwischenfälle. Nach 8 Stündiger Busfahrt nach Porto Alegre, waren wir froh, endlich in unserem dortigen Stammhotel Acores angekommen zu sein. Das Acores ist ein kleines, feines, sauberes Stadthotel, mitten im Zentrum von Porto Alegre, mit supernettem, aufmerksamen Personal. Wir kommen schon seit Jahren hierher, immer wenn es nötig ist und wir kommen gern hierher. Nun ja, gegen 1.00Uhr morgens werde ich wach, geweckt durch einen lauten Knall. In der folgenden Stille höre ich deutlich Wasser tropfen...tropf, tropf tropf...
Also nööö, das kann ich ja mal gar nicht ab, ich denk ...das ist bestimmt der Wasserhahn im Badezimmer... stehe also auf um selbigen den Garaus zu machen, sprich ihn richtig abzudrehen. Als ich so durch den kleinen Flur tappe, im Dunkeln versteht sich, ergießt sich plötzlich ein Schwall Wasser auf meinen Kopf..... und ich steh mitten in einer schönen Pfütze....
Na hallo, was ist hier denn los?? Knipse nun doch auf den Lichtschalter.... und mit einem lauten Schlag implodiert über mir die Glühbirne.... Inzwischen hat Friedbert das Licht im Schlafzimmer angemacht und zu meiner großen Begeisterung kann ich sehen, dass der Lampenschirm über mir voller Wasser ist und sich in absehbarer Zeit wieder über mich ergießen wird, worauf hin ich gleich mal in Richtung Bad ausweichen will und ohne Vorwahrnung, knöcheltief im Wasser stehe... Das Wasser läuft die Wände runter, und der Knall der mich gewckt hat, war die Glühbirne der Badezimmerlampe. In Nullkommanichts hab ich die Klamotten an und bin auf dem Weg an die Rezeption. Dort sind gerade andere Gäste angekommen und der freundliche Mensch an der Rezeption erkundigt sich, was er für mich tun kann. Mit einem kurzen Blick auf die ankommenden Gäste, beiete ich an zu warten, da ich ja nun nicht gleich den Neuankömmlingen einen Schreck einjagen will. Er besteht darauf, ich könne meine Wünsche äußern... Tja dann, selber schuld? Er fragt erneut: "Was kann ich für Sie tun?" Mit einem noch immer skeptischen Blick auf die anderen Gäste, biete ich ihm an:
"Einen Regenschirm, oder ein anderes Zimmer?" Er stutzt. Nun will er erstmal nicht mehr so genau wissen, was los ist, bittet mich einen Augenblick zu warten (was ich ja eh vor hatte) und fertigt erstmal die anderen ab. Dann, nachdem sich die Lobby geleert hat, will er wissen, was genau passiert ist. Ich erkläre ihm die ganze Story und er sucht sofort ein anderes Zimmer für uns, händigt mir die Schlüssel aus und begleitet mich nach oben, um sich vom Ausmaß des Disasters zu überzeugen. Eine knappe Stunde sind wir, trocken und müde in einem anderen Zimmer einquartiert.
Am folgenden Morgen soll unsere Reise weiter gehen, nach Salvador de Bahia im Norden Brasiliens. Pünklich um 9.15Uhr erscheinen wir am Check In Schalter der GOL und legen unsere Tickets vor. Die junge Frau am Schalter schüttelt den Kopf... Kein Flug nach Salvador, der Flug wurde gestrichen, wegen mangelnder Besetzung. Das kennen wir bereits, dass ist nicht das erstemal, dass uns sowas passiert. Geduldig harren wir der Recherche der jungen Frau, nach Ersatzflügen. Auch hier wieder, in gewohnter Manie, schnell und freundlich wird für Abhilfe gesorgt. 20 Minuten später stehen wir mit neues Tickets am Schalter. Wir werden über Sao Paulo umgeleitet und nur mit knapp 2 Stunden Verspätung in Salvador landen. Hätte schlimmer kommen können...
16.15 Uhr Ankunft in Salvador de Bahia.

..... und es kam schlimmer....
Doch davon morgen mehr, denn jetzt liebe Freunde, geh ich erstmal ins Meer ne Runde schwimmen, bevor mir die Gehirnzellen durchschmoren.....

Montag, 7. März 2011

Ich kann es nicht lassen - 7.März 2011

Liebe Freunde meines kleinen unbedeutenden Blogs. Heute möchte ich mich in einer dringenden Angelegenheit an Euch alle wenden. Es geht um eine, wenn auch zugegebener Maßen nicht neue, so doch besorgnis erregende Krankheit. Da es ja augenblicklich sehr modern und zeitgemäß ist, bei seinen Mitbürgern Ängste hinsichtlich ihrer Gesundheit zu schüren, darf ich mich diesen Themas selbstverständlich nicht entziehen.
Nun werde ich versuchen, Euch in aller Eile und so kurz wie nur möglich, zu erzählen, wie es zu diesem Artikel und meinem dringlichen Wunsch Euch zu warnen kam.
Wie der ein oder andere sicher weiß, lebe ich hier am Popo der Welt. In einem der letzten, paradiesischen Winkel, ohne Stress, ohne Kriminalität, mit freundlichen Nachbarn, in Frieden und Ruhe. Dank der modernen Errungenschaften der Technik, wie dem Internet, bin ich in der Lage auch über die mehr als 14.000km Distanz, Kontakt mit meiner Familie und meinen Freunden in Europa und ganz besonders in Deutschland zu halten. In Echtzeit kann ich hier Gedanken mit Euch austauschen, Neuigkeiten erfahren und die aktuellen Nachrichten aus meinem Geburtsland verfolgen. Alles in allem, eine großartige Sache. Dazu nutze ich verschiedene Internetplattformen, wie Ihr das ja sicherlich auch tut. Nun tummeln sich auf diesen Plattformen die verschiedensten Nationen, Völker und Menschen. Wirklich toll. Ich habe Freunde aus aller Welt auf meinen Listen. Die einen Nutzer solcher Plattformen sammeln Freunde, wie man früher Briefmarken sammelte, andere sind da schon wählerischer und lassen nur jene zu, die ihnen wirklich bekannt und vertraut sind. Ich handhabe das mal so, mal so...
Normalerweise nehme ich Freunde an, die auf Empfehlungen anderer Freunde bei mir anklopfen (bildlich gesprochen). Warum auch nicht? Warum nicht mal eine völlig fremde Person zulassen? Vielleicht ist der/die Person ja ganz okay? Und es kann ja auch nie schaden neuen Wind in das eigene eingefahrene Gedankenkarussell zu bringen. Hin und wieder nehme ich mir dann auch das Recht, Personen von meinen Freundeslisten zu entfernen. Warum auch nicht? Wenn ich feststelle, dass unsere Meinungen, Interessen, Weltanschauungen zuuuu weit auseinander gehen, dann wird aus einem gut gedachten Gedankenaustausch, eher ein Krampf und Kampf und das will und muss ich mir nicht geben. Schließlich muss ich ja auch nicht mit der ganzen Welt in Liebe und Harmonie leben. 
Oder doch?? 
Von mir aus kann jeder tun und lassen was er will, doch ganz ehrlich...die Menschen, die ich in meinen näheren Kreis eindringen lasse, die sollten doch so die ein oder andere, nun sagen wir mal, gleiche Wellenlänge, mitbringen. Was bringt es mir, seitenlange Notizen über die Herrlichkeit Gottes lesen zu müssen? Wo ich doch so meine eigenen Ansichten über Glaube und Religion habe. OK, wir können unsere Ansichten darüber austauschen. Doch da geht’s doch schon los. Da gibt’s dann solche, die Dich um jeden Preis von ihren Ansichten überzeugen müssen. Oder die, die Dir gleich den Höllenbraten androhen, wenn Du nicht sofort zu ihren Ansichten konvertierst. Nö vielen Dank... 
Oder die Engelchen, diese halbheiligen, scheinheiligen Engelchenverehrer...
mit ihren bunten Bildchen, plüschiger, halbnackten, gefiederter Wonneproppenbabyengelchen...
Die schwören, diese kleinen Dingerchen, werden Dir schon dabei helfen, das Elend, Deine Sorgen und Probleme zu bewältigen. Klar, mag ja sein, ich komm halt ehrlich gesagt, mit dem Umgang dieser Problembeseitigungsmaßen nicht so recht klar.
Für mich sind und waren die Engel (soweit sie denn tatsächlich existieren) schon immer die Krieger Gottes (so stehst auch in der Bibel). Also irgendwie kriege ich dann die Bilder nicht mehr passend...
Ein Krieger sieht für mich kaum so aus, wie ein Mutterbrustsäugendes Baby, mit Schwanenflügeln...
Oder dann gibt’s noch die ganz andere Sorte, ...
Du machst Deinen PC an, klickst Deine Plattform auf und da steht dann als erstes.... Meyers Hildchen hat heute morgen ihre Menstruation bekommen...
oder, liebe Freunde ich hab eine schreckliche Sehnenscheidentzündung und kann heute nicht in gewohnter Weise soviel schreiben wie sonst, bitte habt Verständnis...
Also, ich kann es mir nicht verkneifen, das sich dann Gedanken aufdrängen wie:
Gott sei Dank, heute bleibt mir einiges erspart...
Mal ehrlich, wen interessiert es wirklich, ob Du heute Kopfschmerzen hast, weil der Südwind bläst, oder ob Deine Nachbarin gerade ihre Blumen gießt, das Bäckerehepaar im Augenblick eine Ehekrise durchmacht, Dein Bettlaken zu klein ist und Du deshalb die halbe Nacht auf der blanken Matratze liegen muss, Eure Katze gerade in Wohnzimmer kotzt...
Also mich nicht ! Ich will auch gar nicht wissen, ob jemand gerade menstruiert oder von Hitzewellen seiner Wechseljahre geplagt wird. Oder ob er sich Gedanken macht, einen Urologen aufzusuchen, weil er Probleme beim pinkeln hat.
OK, kannst Du ja machen, kannst Du ja auch alles erzählen, kein Thema...aber ausgerechnet in aller Öffentlichkeit? Wozu gibt’s Privatchats? Jetzt sagt mal ganz ehrlich, Hand aufs Herz .. 
Wollt Ihr so was wirklich lesen? Wollt ihr so was wirklich wissen?
Also ganz im Ernst....Ich nicht...
Ich schweife schon wieder zu weit ab, möchte aber trotzdem all das erklären, damit ihr meine Gedanken und Beweggründe vielleicht nachvollziehen könnt.
Nun denn, warum ich anfing mir ernsthafte Sorgen zu machen? Da gab es eine ganze Reihe netter Plattformen, auf denen viel positives, erbauliches, lustiges aber auch nachdenkliches geschrieben wurde. Es machte Spaß täglich dort rein zu schauen und zu sehen, was es Neues gab. Doch dann erschienen dort Nachrichten, die anfangs noch interessant erschienen, je länger es jedoch dauerte, umso nachdenklicher machten mich diese. Ich fing an verschiedene Plattformen miteinander zu vergleichen und stieß auf ein merkwürdiges Phänomen. Es werden zunehmend keine Gedanken mehr ausgetauscht, sondern immer mehr Selbstdarsteller und Egomanen erscheinen auf der Platte.
Von ganz unten, den jüngsten Verfassern angefangen, bis hin zu den esoterisch weit bewanderten, ja sogar unter den sich selbst als spirituell entwickelt bezeichneten Verfassern, zeigt sich die zunehmende Tendenz der Egomanie.
Seitenlange Texte, welche sich inhaltlich nur gering unterscheiden, aber alle eines gemeinsam haben. Dort steht immer wieder nur folgendes : Ich bin, ich habe, ich kann, ich mache...
Kleines Beispiel :
Während ich mit der linken Hand ein 5 Gänge Menü für mich und meinen gesetzlich angetrauten Ehegatten (mit dem ich übrigens seit 20 Jahren außerordentlich glücklich zusammenlebe und dem ich jeden Morgen die Krawatte binde und liebevoll zubereitete Kalbsleberwurststullen ins Tuppertöpfchen packe) zubereite, male ich mit der rechten Hand an einer Bildserie über meinen lebenslangen Leidensweg, welcher schon vor meiner Geburt, genauer gesagt auf pränataler Ebene begann. Ich Moment bin ich dann außerdem noch dabei meine Fertigkeiten mit den Füßen zu verfeinern, damit ich meinen 800 Seiten langen Roman über meine Gespräche mit den aufgestiegenen Meistern noch vor Ostern auf der Bestseller Liste des Spiegels bewundern kann.
Gäääääähhhhhnnnnhn
Und bei all diesen vielfältigen Aktivitäten habe ich natürlich noch genügend Zeit, die Kinder meiner Nachbarin zu beaufsichtigen, mit dem Hund meines Vaters spazieren zu gehen, die Benefizveranstaltung des hiesigen Obdachlosenheim zu organisieren, 22 Stunden täglich in meiner kleinen Astrologietarotkarmahandlesenummerologiespirituellenlebensberatungspraxis zu arbeiten und Euch liebe Leser stundenlang zu langweilen, mit meinen außerordentlichen Erkenntnissen, Erfahrungen und täglichen Erlebnissen die ich Euch selbstredend auf gar keinen Fall vorenthalten darf.
Weil... falls ihr es noch nicht erkannt habt, ich bin ja soooo wichtig.....
Ihr schmunzelt? Bitte liebe Freunde, ich bitte Euch inständig, nehmt das nicht auf die leichte Schulter, wir haben es hier mit einem nicht zu unterschätzenden Problem zu tun.
Ich fing also an zu recherchieren. Zückte mein Adressbuch, telefonierte, mailte, chatete mit all den mir bekannten Ärzten, Heilpraktikern, Psychologen, Physikern, Professoren, Homöopathen, Soziopathen und mobilisierte das Expertenteam von Google um diesem Phänomen auf die Schliche zu kommen.
Und die zusammengetragenen Informationen waren, nein sind, niederschmetternd.
Die Wahrheit ist, wir befinden uns auf dem Weg zu einer neuen Epidemie. Sind die Symptome anfänglich noch schleichend, führt diese Krankheit unbehandelt, unweigerlich zum Tode.
Wir reden hier von der Erkrankung an Egomanie.
Egomanie ist die krankhafte Selbstbezogenheit oder Selbstzentriertheit einer Person. Die betroffenen Personen werden als Egomanen bezeichnet. Sie haben das Bedürfnis, stets im Mittelpunkt allen Handelns und Geschehens zu stehen und/oder interpretieren jedwede äußeren Abläufe ichbezogen. Bis hierher noch nicht allzu schlimm. Wirklich kritisch wird es jedoch erst, wenn die Egomanen anfangen sich und ihre Erkrankung zu tarnen. Aus Angst vor Entlarvung und der damit einhergehenden Behandlungsnotwendigkeit sind Egomanen bereit alles erdenklich nötige zu tun, um weiterhin unentdeckt ihre Krankheit pflegen zu können.
Und jetzt haltet Euch fest... was tut also der Ottonormalegomane um möglichst zu vermeiden, als solcher erkannt zu werden?
Er tarnt sich als Empath.
Empathie ist per Definition: (von griech. Em „Beziehung“ und Pathie Schädigung“) ist eine psychische Erkrankung, die sich vorwiegend in irrationalen-zwanghaften Gedanken an Mitmenschen und Affekthandlungen im Bezug auf diese äußert. Die Empathie ist eine schwerwiegende Krankheit und eine der häufigsten Ursachen für berufliches und privates Scheitern. Im Volksmund wird die Empathie häufig mit einem Leiden des Mits gleichgesetzt („Mitleids), das allerdings nur ein Symptom der Erkrankung darstellt. Nach ICD 100 (Inkonsequente Codierung der Dummheit) wird die Empathie als chronische soziale Meinungsstörung (X99-X999) eingestuft.
Die Symptome dieser Erkrankung sind zunächst latent. Anfangs äußert sich die Empathie in erster Linie verbal, Betroffene äußern wirre Gedanken wie "Ich kann mich in Dich hinein versetzen" oder "Ich fühle mit Dir". Im weiteren Verlauf verlässt der Betroffene häufig seine Führungskompetenzen, er ist nicht mehr bereit und im Stande, andere angemessen zu unterdrücken. Auch das Zufügen von Schmerzen bereitet dem Erkrankten in der Regel Probleme. Bei besonders schweren Fällen kann es auch vorkommen, dass aktive Handlungen zur Erreichung des Wohls eines anderen begangen werden ("Helfersyndrom"). Labor chemisch sind bei Patienten mit Empathie niedrige E'Lite auffällig. Als Begleitsymptomatik der Empathie treten häufig unkontrollierte Emotionen auf.
Unbehandelt führt die Empathie zum Tode !
Es gibt jedoch Hilfe in Form einer bewährten Therapie. Ich bitte Euch, solltet ihr an Euch selbst erste Symptome feststellen, oder bei euren Familienangehörigen, Freunden, Bekannten zögert nicht. Sucht schnellstmöglich Hilfe! Die letzte Epidemie dieser Erkrankung im Jahre 1968 hatte enorme,
mit schwerwiegenden ökonomischen und kulturellen Folgeschäden verbundene Auswirkungen.
Es sind auch Bemühungen im Gange, diese Krankheit bis zum Jahre 2020 auszurotten, jedoch scheint es eher so zu sein, dass vor dem endgültigen Ende erst eine neue, noch verheerendere Epidemie ansteht.
Ihr glaubt mir nicht? Hier könnt Ihr meine Behauptungen nachprüfen :
Alles ordentlich recherchiert.... so stehts im Internet und das Internet lügt nicht...
Oder ????? 
In diesem Sinne... fröhlichen Rosenmontag alle miteinander 

Montag, 20. Dezember 2010

Mein kleines Weihnachtsgeschenk

Hallo meine lieben Freunde und Leser,

was dabei heraus kommt, wenn man in dieser schönen Welt unterwegs ist, an den wunderbarsten Plätzen Fotos machen darf, den Kopf (und das Internet) voll hat mit sinnvollen (und bisweilen auch sinnlosen) Weisheiten, ein wenig Zeit und ein nicht zu schwierig zu bedienendes Softwareprogramm für die Erstellung kleiner Clips, dass möchte ich Euch heute, sozusagen als kleines Weihnachtsgeschenk hiermit überreichen.

Getreu dem Motto : "Nehmt mich ernst, aber bitte nicht zzzuuuu ernst" , überlasse ich es Euch mit den im vorliegenden Clip auftauchenden "Weisheiten" ganz nach Belieben zu verfahren.
Mein Anliegen war es, Weisheiten, Dummheiten und Schönheiten dieser unserer (bisher noch) einmaligen Welt im Universum zu vereinen.
Genug gequatscht...."Macht was draus !"

  Hier gehts zum Film : http://www.youtube.com/watch?v=bQGNRz6p5Ts

Ich würde mich freuen, Euch nächstes Jahr ab und zu wieder hier begrüßen zu dürfen...
lasst es Euch gut gehen, bis die Tage
Angelika

Samstag, 18. Dezember 2010

Es weihnachtet sehr....


Wie wir alle unschwer erkennen können, geht es langsam aber sicher auf Weihnachten zu.
Alle Jahre wieder...es bleibt uns nichts erspart.
Spekulatius, Christstollen, Dominosteine,  Weihnachtsmänner soweit das Auge reicht, Jingle Bells zerren an den Nerven und den Gehörgängen, Es hagelt Weihnachtsgrüße per Email
(damit Du auch ganz sicher sein kannst, dass es weihnachtet), den Facebookern gehen so langsam die Weihnachtsherzchen aus, Weihnachtsfeiern, Weihnachtsgeschenke besorgen, Weihnachtslieder singen.
Nett sein zu Leuten die man eigentlich überhaupt nicht ausstehen kann und denen man das ganze Jahr über lieber aus dem Weg geht. Nur weil Weihnachten ist?  Weihnachtszeit - besinnliche Zeit
Besinnlich ? Was ist an dem ganzen Stress der Vorweihnachtszeit noch besinnlich?
Was bedeutet es überhaupt, besinnlich zu sein?
Besinnung per Definition:
Die Besinnung bezeichnet einen charakteristischen Teilvollzug der Erlebnisverarbeitung, durch den Wesentliches vom Unwesentlichen getrennt wird, die Durchgestaltung des Erlebnismaterials von Wertorientierungen her erfolgt und neue Bedeutungsverleihungen, Ordnungen und Ziele zustande kommen.

Ah jetzt ja, alles klar... wir nutzen demnach die Vorweihnachtszeit um unsere Erlebnisse zu verarbeiten. Dabei trennen wir das Wesentliche vom Unwesentlichen, verleihen den Geschehnissen eine neue Bedeutung, überarbeiten unser Wertesystem, geben allem eine neue Ordnung und stecken uns neue Ziele....
Ja ... schön wärs....
Statt dessen plagen wir uns in überfüllten Geschäften mit der Auswahl der Geschenke (Tante Emma hat doch erst letztes Jahr 4711 geschenkt bekommen ... und irgendwie kommt mir die Krawatte bekannt vor ??), und stehen uns in endlosen Kassenschlangen die Beine in den Bauch.
Hauptsache die Geschenkverpackungsindustrie boomt....
Ich bin schon lange aus diesem sinnlosen Zinober ausgestiegen. Ich kaufe keine Geschenke nur weil der Kalender ein bestimmtes Datum anzeigt. Ich schenke lieber das ganze Jahr über, immer wenn mir danach zumute ist jemanden zu beschenken. Und überhaupt, warum soll ich mir Gedanken über Geschenke für Personen machen, mit denen mich nichts, aber wirklich absolut nichts verbindet? Warum sollte ich jemanden beglücken, der sich das ganze Jahr über benimmt, wie die Axt im Walde? Welche Motivation könnte ich haben, ein falsches Lächeln auf das Gesicht eines Menschen zaubern zu wollen? Oh! Vielen lieben Dank, genau so einen Schal wollte ich schon immer haben - gleich nach den Feiertagen werd ich versuchen dieses scheußliche Ding umzutauschen - und gerade dieser Heini kommt mit diesem Lumpen an, typisch...
Weihnachtszeit - besinnliche Zeit... Kling Glöckchen klingelingeling.
Ich ziehe die Besinnung vor...
Ich danke an dieser Stelle allen Menschen, die auf die eine oder andere Weise in diesem Jahr an meinen Erfahrungen und Erlebnissen beteiligt waren. Es ist Zeit alle Erlebnisse zu verarbeiten und das Wesentliche vom Unwesentlichen zu trennen, ihnen Bedeutung zu verleihen und Ordnung zu schaffen. Meine Werte neu zu orientieren.
Viele Freunde, nahe und ferne Bekannte, Familienangehörige und andere Menschen bis hin zum Metzger haben mir in den vergangenen 11 Monaten, eine Unmenge an Erlebnissen und Erfahrungen beschert. Dafür danke ich jedem einzelnen von ganzem Herzen. Einige meiner Erlebnisse sind ja auf diesem Blog veröffentlicht und jedermann zugänglich. Andere aus verschiedenen Gründen nicht. Ich könnte mir vorstellen, dass der ein oder andere von Euch sicherlich neugierig wäre, mehr von meinen Erlebnissen zu hören/ lesen. Nun, ich werde auch weiterhin meine Erlebnisse hier veröffentlichen und jeden daran teilhaben lassen, der daran teilhaben möchte. Ich bitte jedoch bereits im Vorfeld um Verständnis dafür, das ICH hier diejenige bin, die die Werte festlegt. Ich entscheide, was wert ist erzählt zu werden und was nicht.
Aber was red ich, dass dürfte eh schon jedem klar gewesen sein...
Doch zurück zu meiner Erlebnisverarbeitung. In meiner persönlichen Besinnungs,- und Verarbeitungszeit ist mir bewußt geworden, dass ich es in diesem Jahr mit einigen Exemplaren der menschlichen Gattung zu tun bekommen habe, die es auserordentlich zu erwähnen gilt.
Da war die Gattung, der Mißgünstigen und Neider. Die Gattung der Unbelehrbaren, die Lippenbekenner die zwar verbal etwas behaupten, aber ständig etwas völlig Gegenteiliges tun. Da gabs die Freunde, mit denen man lachen und Spass haben kann, aber auch ernsthafte Gedanken austauschen kann. Die Sorte Menschen, mit denen man sich schweigend austauschen kann. Die Oberflächigen, bei denen Null geistiger Tiefgang zu verzeichnen war. Usw usw, diese Liste liese sich noch um ungezählte andere verlängern. Aber ich denke Ihr wißt schon was ich meine. Ihnen allen bin ich dankbar für die Erfahrungen, die ich mit ihnen machen durfte. Sind sie mir doch alle ein wertvoller Lehrer gewesen. Zwangen (und werden mich auch weiterhin zwingen) mich selbst kritisch zu betrachten und abzuwägen. Bin ich selbst auch so? Will ich so sein? Ich habe die Wahl, in jeder Sekunde meines Lebens und nur wenn ich die endlose Zahl an Möglichkeiten betrachte und mich selbst immer wieder frage: Ist es das was ich will? Bin ich genau so? Habe ich eine Chance mich zu korregieren, mein eigenes Verhalten zu ändern, mich den äußerlichen Veränderungen anzupassen, ohne meine Individualität aufgeben zu müssen. Das funktioniert jedoch nur mit einer gehörigen Portion Selbstkritik.

Jeder einzelne von Euch ist Teil meines Lebens, egal wie lange eine Erfahrung dauert. Jeder einzelne von Euch hat seinen Anteil an meiner Entwicklung. Auch dafür sage ich "Danke".

Ihr seit es, die mir die Möglichkeit geben, mich zu idenfizieren, aber auch mich abzugrenzen, zu distanzieren.
Die Liste der Menschen, mit denen ich mich identifizieren kann ist so lang, dass ich einfach davon ausgehe, dass jeder schon wissen wird, dass er / sie dazugehört.
Nur um jeden Zweifel zu beseitigen, ich distanzieren mich von Menschen, die die Schuld für ihr bescheidenes Leben immer nur bei anderen suchen, distanziere mich von Menschen, die auf alles und jeden neidisch sind und anderen einfach alles mißgönnen, ohne auch nur eine Sekunde darüber nach zu denken, was SIE selbst anders machen könnten. Ich distanziere mich von Menschen, die ihre Mitmenschen emotional erpressen. Ich distanziere mich von Menschen, die Ihre Umgebung durch eingeredete Schuldgefühle gefügig machen wollen.
Ich distanziere mich ebenfalls von jedem, der das Geschenk des Lebens ablehnt und nicht bereit ist Verantwortung für seine Gedanken und Taten zu übernehmen.
Diese Jahr war ein ganz besonderes Jahr für mich und alle meine Mitmenschen haben mich reich beschenkt.
Also kannst Du es Dir ersparen, Dich im Laden anzustellen, Dir den Kopf darüber zu zerbrechen, womit Du mir eine Freude bereiten könntest. Du hast das bereits getan. Die Freude Deine Bekanntschaft, Deiner Freundschaft, Deiner Zuneigung......
Danke für alles !
Besinnliche Weihnachten wünscht Euch Angelika

Freitag, 12. November 2010

Herbstimpressionen Oktober 2010

So ist das mit mir... erst wochenlang gar nix, dann wieder alles auf einmal. Ich war schon in der Schule ein Saisonarbeiter, immer erst lernen, wenns nötig war. Spass beiseite. Wie ich ja schon gesagt hab, wir sind wieder in schönen Brasilien angekommen. Die letzten 4 Wochen haben wir den deutschen Herbst in vollen Zügen genossen. Ne ne wir sind nicht mit der Deutschen Bundesbahn durchs Land gezogen. Viel zu teuer und viiieeellll zu langsam. Das hatten wir bereits in anderen Jahren. Züge die verspätet fahren, Zugbegleiter die sich in Luft auflösen, wenn sie die Verspätung fürs Zug gebundene Ticket bestätigen sollen ( wohin die immer verschwinden?). Züge die auf offener Strecke anhalten, weil die Toiletten defekt sind und das Zugpersonal Pipi machen muss...(echt wahr! ich war dabei). Fahrpreise die sich verdoppeln - will heißen Preise im Internet sind nicht unbedingt mit den Preisen am Schalter identisch... usw usw
Also das braucht wirklich kein Mensch....
Doch zurück zum Thema. In den letzten 4 Wochen waren wir mal wieder im schönen, herbstlichen Deutschland unterwegs. Von Hamburg bis München. Klar hab ich es mir nicht nehmen lassen einige Impressionen mit nach Hause zu bringen. Unsere Freunde hier können sich kaum vorstellen, wie schön der Herbst sein kann. Doch ich hab mir dann gedacht... ich schreibe meinen kleinen Block aus vielen Ländern dieser Welt, warum nicht auch mal was über Deutschland?
Als erstes waren wir im Herzen Deutschlands in Kassel. Mal davon abgesehen, dass Kassel eine schöne Stadt ist, hat sie jede Menge zu bieten. Nicht nur Documenta und Herkules...Nein auch die Knallhütte...
Wie ihr kennt die Knallhütte nicht? na aber Hallo... dort gibt es super gutes Bier, Knallhütter halt...tolles Essen
(was für Thomas)

Eben alles Gute, was man sich in einer Brauerei wünscht. Doch das ist noch lange nicht alles. Nur gut essen und trinken ist ja schon ok, aber die Knallhütte hat noch mehr zu bieten. Genau hier nämlich wurde im Jahre 1755, Dorothea Viehmann geboren. Was macht ihr denn jetzt für lange Gesichter ? Sagt bloß ihr kennt Dorothea Viehmann nicht?  Ups...na dann werd ich mal diese kleine, unbedeutende Bildungslücke schließen. Die Gebrüder Grimm die kennt ihr aber? Jepp genau, das waren die mit den Märchen, Hänsel und Gretel, Das tapfere Schneiderlein, Der Froschkönig, Rapunzel um nur ein paar zu nennen. Tja und was glaubt ihr, wer diese ganzen Märchen, die die Gebrüder Grimm aufgeschrieben haben, den beiden erzählt hat? AAhhh ja genau...das war die Dorothea Viehmann, aus Kassel, geboren in der Knallhütte. Nu isses wieder rund..
Und deshalb stolpert man hier in und um die Knallhütte auch über so manches märchenhaften Detail....
Also warum nicht mal einen Ausflug nach Kassel machen? Wer jetzt Lust auf Märchen der Gebrüder Grimm bekommen hat...hier findet ihr sicher die ein oder andere Geschichte zum lesen, vorlesen oder erzählen.
http://www.grimmstories.com/de/grimm_maerchen/index?page=1
Ich jedenfalls freu mich schon drauf, das ein oder andere Märchen Klein Emily zu erzählen.
Nun war ich, ich muss es zugeben, durch unseren Aufenthalt in Kassel und in der Knallhütte ein wenig vorbelastet. Kein Wunder also, dass mir auf unserer Fahrt durch das Hessenland die ein oder andere Burg ins Auge sprang.... war es vielleicht hier, wo Aschenputtel zum Ball ging, den Schuh verlor und das Herz des Prinzen eroberte?

Genug der Märchen für heute...doch vielleicht sollten wir hin und wieder ins Märchenland verschwinden, der Realität für einige Augenblicke den Rücken zu wenden und die tiefen Weisheiten alter Märchen und Geschichten neu entdecken...
Wer mag kommt jetzt noch mit mir ins Fotoalbum um zu sehen, wie schön der Herbst in Deutschland sein kann und um sich entführen zu lassen an den Rand einer wunderbaren Welt...
Herbstimpressionen